Lernen zu Hause: Vielen fehlt die Motivation
Beim Homeschooling ist eines der größten Hindernisse für Schülerinnen und Schüler die fehlende Motivation. Das gaben in einer Befragung zur JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) ganze 59 Prozent der Jugendlichen an. Für Eltern wie Kinder ist es daher wichtig zu wissen, worauf es im Heimunterricht ankommt! Dabei helfen Ihnen unsere Tipps, die blitzschnell den inneren Schweinehund verjagen.
Ordnung schaffen statt Chaos beherrschen
Sorgen Sie als Erstes dafür, dass Ihren Kindern ein richtiger Arbeitsplatz mit reichlich Stauraum zur Verfügung steht. Das Bett oder der Couchtisch sind keine geeignete Lernumgebung! Mithilfe von Ordnern und Ablagefächern ist schnell alles organisiert, damit die Kids sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Achten Sie zudem auf die richtige Beleuchtung und verbannen Sie alles, was ablenkt aus dem Sichtbereich. Sind sowohl Kinder als auch Eltern in Videokonferenzen, sollten Sie – soweit möglich – in getrennten Räumlichkeiten arbeiten, um sich gegenseitig nicht zu stören. Im Vorfeld sollten Sie die Videokonferenz außerdem gemeinsam vorbereiten: Liegen alle Materialien und Bücher vor, die das Kind benötigt? Oder müssen Arbeitsblätter ausgedruckt werden?
Single- statt Multitasking: Zeitfenster machen‘s möglich
Homeoffice, Kinderbetreuung, Homeschooling: Auch für Eltern ist es gerade nicht leicht, zu Hause alles unter einen Hut zu bekommen. Vereinbaren Sie daher gemeinsam passende Strukturen und legen Sie Zeiten fest, in denen Sie ihre Kinder beim Lernen unterstützen können, beispielsweise eine Stunde pro Tag. In dieser Stunde können Aufgaben kontrolliert, Vokabeln abgefragt oder einfach Fragen besprochen werden. Während dieser Zeit werden keine Telefonate geführt, Essen vorbereitet oder Mails beantwortet – sie ist ausschließlich für die gemeinsame Schularbeit da! Machen Sie ihren Kids aber auch klar: Wenn es etwas Wichtiges gibt, dürfen sie natürlich jederzeit fragen. Zudem bieten viele Lehrer*innen an, dass die Schülerinnen und Schüler Rückfragen stellen können. Ermutigen Sie ihre Kinder also dazu, sich auch an sie zu wenden! Hier ist es auch sinnvoll, ein Hausaufgabenheft zu führen, damit klar ist, wann Aufgaben bearbeitet und abgegeben werden müssen – in einem Terminkalender notierte Deadlines helfen, den Überblick zu behalten. Und zu guter Letzt: Auch wenn es manchmal aus Zeitgründen verlockend ist, sagen Sie ihren Kids nicht einfach die Lösung vor, sie sollen schließlich etwas lernen!
Spielend (offline) lernen: Spaß als Motivations-Booster
Um den eigenen Nachwuchs zum Lernen zu motivieren, sollten Eltern ihren natürlichen Spieltrieb fördern. Denn wer sagt, dass Wissen nur durch Bücher vermittelt werden kann? Gehen Sie doch mal gemeinsam raus und schauen, wer von Ihnen die meisten Pflanzenarten erkennt! Oder veranstalten Sie am Abend ein Familien-Quiz rund um Allgemeinwissen und aktuellen Lehrstoff. Wenn es dabei noch etwas Süßes zu gewinnen gibt, sind sicher alle mit Eifer dabei!
Virtuelle Lerngruppen für echte soziale Kontakte
Wenn wir mal ehrlich sind, fällt uns allen das Zuhause bleiben und die wenigen sozialen Kontakte schwer - da geht es Ihren Kids nicht anders! Bestärken Sie sie daher dabei, sich online mit Mitschüler*innen auszutauschen und vielleicht sogar Lerngruppen zu bilden. Das geht über Videotelefonie fast so gut wie im echten Leben. Hier können die Kinder gemeinsam nach Lösungen suchen, sich unterstützen und auch mal über andere Dinge als die Schule sprechen. Das macht Spaß und lädt die Akkus wieder auf.
Abwechslung als Konstante
Wenn Sie gemeinsam mit ihren Kindern die Woche planen, dann achten Sie darauf, dass es beim Lernen genug Abwechslung gibt. Kein Tag sollte nur aus Rechenaufgaben oder Vokabellernen bestehen – die Mischung macht‘s! Hier eine schriftliche Aufgabe, da ein mündliches Abfragen und zwischendurch genügend Pausen: So kommt garantiert keine Langeweile auf!
Die Uhr und die Pausen fest im Blick
Apropos Pausen: Gönnen Sie ihren Kindern reichlich davon! Das viele Sitzen und Starren auf den Laptop machen nämlich müde und träge. Damit Ihre Kids mit Elan bei der Sache bleiben können, müssen sie sich regelmäßig ausruhen. Bei Grundschulkindern sollten Sie alle 20 Minuten eine kleine Auszeit einplanen – stellen Sie hierfür gerne einen Wecker, um das nicht zu vergessen! Gehen Sie dann gemeinsam nach draußen, bereiten etwas zu essen zu oder machen Sie Musik an und schließen kurz die Augen. Da momentan der Schulweg und der Sportunterricht entfallen, bieten sich auch kleine Sporteinheiten wie Fußballspielen oder Fahrradfahren an der frischen Luft an, um wieder neuen Schwung zu bekommen! Und wenn Sie wieder zu Hause sind: Lüften nicht vergessen! Sauerstoff ist beim Lernen schließlich das A und O.
Es geht nichts über eine Belohnung
Loben Sie ihre Kids für erreichte Ziele beim Lernen zu Hause und bieten Sie auch kleine Belohnungen an! Sie wissen am besten, was sie mögen und wie Sie sie motivieren können. Und selbst wenn ein Homeschooling-Tag mal nicht so erfolgreich war: Erkennen Sie die Schwierigkeit der Situation an und lassen Sie auch Fünfe gerade sein. Seien Sie nachsichtig mit ihren Kindern und sich selbst, denn Druck erzeugt Stress – auf beiden Seiten. Also gönnen Sie allen Beteiligten regelmäßige Auszeiten und lassen Sie zu Hause auch Entspannung und Spaß nicht zu kurz kommen!