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Veränderungen einzelner Buchstaben

Im Deutschen schreibt man „ä“ oder „äu“, wenn es verwandte Wörter oder Wortformen mit „a“ oder „au“ gibt

Beispiele:

aushändigen (von Hand), bläulich (von blau),
behände (von Hand), gräulich (von Grauen),
der Stängel (von Stange), überschwänglich (von Überschwang)

Ausnahmen:

die Eltern (trotz: alt, älter), schmecken (trotz: Geschmack),
schwenken (trotz: schwanken), wecken (trotz: wach),
aufwendig (von aufwenden) oder aufwändig (von Aufwand)

„h“ in der Mitte und am Ende des Wortes

Adjektive, die auf „h“ enden, behalten ihre ursprüngliche Schreibung, auch wenn sie mit „-heit“ substantiviert werden: Jähheit, Rohheit, Zähheit.

Ausnahme: Hoheit

In der deutschen Rechtschreibung ist klar bestimmt, welcher Laut welchem Buchstaben zugeordnet ist. Schwierigkeiten ergeben sich immer dann, wenn gleiche Laute durch unterschiedliche Buchstaben dargestellt werden – z. B. ein langer Vokal mal mit und mal ohne „h“. Einige Laut-Buchstaben-Zuordnungen wurden deshalb an vergleichbare Schreibungen angeglichen, z. B. Känguru (früher Känguruh, jetzt wie Emu, Gnu, Kakadu), rau (früher: rauh, jetzt wie blau, genau, schlau).

Der Doppelkonsonant* zeigt, dass der Vokal** kurz gesprochen wird

Diese Regel gilt auch für einige Wörter, die ausnahmsweise nur mit einem Konsonanten geschrieben wurden.

Beispiele:        nummerieren, Stopp, Tipp
Ausnahmen:  das Numerale (= Zahlwort), Numerus clausus

* Konsonanten: b, c, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, q, r, s, t, v, w, x, y, z.
** Vokale: a, ä, e, i, o, ö, u, ü.

„ss“ oder „ß“

Das scharfe (stimmlose) „s“ wird in den folgenden Fällen unterschiedlich geschrieben:

1. Nach kurzem Vokal: ss

Beispiele:

bisschen („i“ wird kurz gesprochen), Missverständnis („i“ wird kurz gesprochen),
Schluss („u“ wird kurz gesprochen), Stewardess („e“ wird kurz gesprochen)

2. Nach langem Vokal: ß

Beispiele:

groß („o“ wird lang gesprochen),
ßigkeiten(„ü“ wird lang gesprochen)

3. Nach Doppellaut*: ß

Beispiele:

* Doppellaut: ai, au, äu, ei, eu.

draußen („au“ ist ein Diphthong),
fleißig(„ei“ ist ein Diphthong)


Ausnahmen:

1. „Grammatische Wörter“:
bis, das (ich weiß das), des
(aber: dessen), was, wes (aber: wessen)


Beispiele:

2. Einige Wörter auf -nis, -as, -is, -os und -us
Kenntnis (aber: Kenntnisse), Ananas (aber: Ananasse),
Iltis (aber: Iltisse), Tennis, Albatros (aber: Albatrosse),
Bus (aber: Busse), plus


Beispiele:

3. Die Vorsilbe dis-
Diskothek, diskret, Distanz

das, dass oder sodass

Man unterscheidet zwischen „das“ und „dass“. „Das“ verwendet man als sächlichen Artikel oder als Relativpronomen; „dass“ leitet als Konjunktion einen Nebensatz ein und ersetzt das ehemalige „daß“. „Sodass“ hat zwei unterschiedliche Schreibweisen: „sodass“ oder „so dass“. Beide Schreibweisen können eingesetzt werden, wobei die bevorzugte Schreibweise „sodass“ ist.

Beispiele:

Er ist froh, dass es ihr gut geht.
Das Hotel, das sie sich ausgesucht hat, macht einen guten Eindruck.
Sie hat hart gearbeitet, sodass sie Erholung nötig hat.

Die Vorsilbe „selbst-“

Achtung: Neben „selbständig“ ist jetzt auch „selbstständig“ erlaubt. Dies ist sogar die bevorzugte Variante.
Deshalb sollte man bei „selbstständig“ und seinen Ableitungen beide „st“ ausschreiben.

Beispiele:

sich selbstständig machen, unselbstständig sein,
sich verselbstständigen, die Arbeit selbstständig erledigen

Drei gleiche Konsonanten

Treffen drei gleiche Konsonanten aufeinander, so schreibt man alle drei. Man darf hierbei auch einen Bindestrich verwenden.

Beispiele:

Brennnessel oder Brenn-Nessel, Schifffahrt oder Schiff-Fahrt,
Kennnummer oder Kenn-Nummer, Schlussstrich oder Schluss-Strich,
Balletttänzerin oder Ballett-Tänzerin

Ausnahmen:

dennoch, Drittel, Mittag

Groß- und Kleinschreibung

Fremdwörter

Man darf alle Fremdwörter so schreiben wie in ihrer Ursprungssprache. Einige Fremdwörter können auch in einer „eingedeutschten Form“ geschrieben werden. Beide Schreibungen sind dann richtig.

1. Bei einigen Fremdwörtern kann man das „h“ weglassen:
„Ghetto“ oder „Getto“, „Joghurt“ oder „Jogurt“, „Panther“ oder „Panter“.
2. Einige Fremdwörter kann man mit „f“ anstelle des „ph“ schreiben:
„Delphin“ oder „Delfin“, „Graphik“ oder „Grafik“, „Phantasie“ oder„Fantasie“, „Paragraph“ oder „Paragraf“.
3. Nomen aus dem Französischen, die auf „é“ enden, können im Deutschen auch mit doppeltem „e“ geschrieben werden:
„Dekolleté“ oder „Dekolletee“, „Exposé“ oder „Exposee“, „Varieté“ oder „Varietee“.
4. Adjektive, die von Nomen mit der Endsilbe „-enz“ oder „-anz“ abgeleitet werden, schreiben sich entweder mit „z“ oder mit „t“:
„potenziell“ oder „potentiell“, „existenziell“ oder „existentiell“; „substanziell“ oder „substantiell“. Die Schreibweise mit „z“ wird bevorzugt.

Tageszeiten

Tageszeiten, denen die Wörter „heute“, „gestern“, „morgen“ vorausgehen, werden als Hauptwörter/Substantive angesehen und schreiben sich im Deutschen groß.

Beispiele:

Wir treffen uns morgen Abend.
Heute Morgen findet ein wichtiges Gespräch statt.
Gestern Nachmittag hatten wir Freizeit.

Ausnahme:

morgen früh/Früh, gestern früh/Früh

Sprachen nach „auf“

Die Sprache, die nach „auf“ steht, wird als Hauptwort/Substantiv angesehen und im Deutschen großgeschrieben.

Beispiele:

einen Brief auf Englisch schreiben,
einen Text auf Deutsch verfassen,
eine kurze Zusammenfassung auf Französisch geben

Feste Wendungen mit „im“

Feste Wendungen wie „im Allgemeinen“ oder „im Einzelnen“ gelten genauso als Hauptwörter/Substantive wie „im Haus“,
„im Buch“ oder „im Gedächtnis“. Substantive schreibt man im Deutschen groß.

Beispiele:

Im Allgemeinen teile ich diese Meinung.
Ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht.
Ich danke Ihnen im Voraus.

Weitere feste Wendungen

„Jeder“, „kein“, „des“ weisen darauf hin, dass das folgende Wort als Hauptwort/Substantiv aufzufassen ist. Substantive werden im Deutschen großgeschrieben.

Wörter, die auf ein Substantiv verweisen, sind:
der, die, das; beim, fürs, ins, zum; ein, kein, jeder, etwas, alles

Beispiele:

etwas Ähnliches vorschlagen, alles beim Alten belassen,
es ist wohl das Beste, etwas Derartiges vermuten, aufs Ganze gehen

Die Wörter „Angst“, „Leid“, „Pleite“, „Schuld“

Die Wörter „Angst“, „Leid“, „Pleite“, „Schuld“ gelten in Verbindung mit den Verben „sein“, „werden“, „bleiben“, „tun“ und „gehen“ nicht als Substantive. Man schreibt sie dann klein.

Beispiele:

Mir ist angst und bange.
Es tut mir leid.
Die Firma geht pleite.

In anderen Zusammenhängen werden sie als Substantive gebraucht und großgeschrieben.

Beispiele:

Ich habe Angst vor der Klassenarbeit.
Die Firma macht Pleite.

recht/Recht

In einigen festen Wendungen wird „Recht“ als Substantiv aufgefasst. Man schreibt es dann groß: im Recht sein, von Rechts wegen, zu Recht.

In anderen festen Wendungen wird es nicht als Substantiv aufgefasst. Man schreibt es dann klein: das ist mir recht, es ist recht und billig, es jemandem recht machen, gehe ich recht in der Annahme, dass …

In einigen Fällen ist Groß- und Kleinschreibung möglich: Recht/recht haben; jemandem Recht/recht geben.

Zahlwörter und Mengenbegriffe

Wenn die Wörter „Erste“, „Zweite“, „Dritte“ … „Nächste“, „Letzte“ allein stehen, werden sie als Substantive angesehen, die man im Deutschen großschreibt: als Erster helfen, der Nächste, bitte!, zu guter Letzt, etwas einem Dritten erzählen.

Wenn diese Wörter vor einem Substantiv stehen, sind sie selbst keine Substantive und werden kleingeschrieben: die erste Schulstunde, der nächste Patient, das letzte Mal.

Die Wörter „eine“, „andere“, „viel“, „meiste“, „wenige“ können entweder klein- oder großgeschrieben werden, wenn ein Artikel vorausgeht: die einen/Einen kommen, die anderen/Anderen gehen, alles andere/Andere, die vielen/Vielen, das wenige/Wenige, die meisten/Meisten.

Feste Verbindungen, die keine Eigennamen sind

Es gibt feste Verbindungen, die keine Namen sind, obwohl sie oft als Namen angesehen werden. Hier schreibt man die Adjektive in der Regel klein.

Beispiele:

die goldene Hochzeit
das schwarze Schaf
die mittlere Reife

Ausnahmen:

Titel: der Heilige Vater, der Erste Bürgermeister
Bezeichnung von Rassen: der Rote Milan, der Deutsche Schäferhund
Besondere Kalendertage: der Heilige Abend, der Erste Mai
Historische Ereignisse: der Westfälische Frieden, der Zweite Weltkrieg

In einigen festen Wendungen ist Groß- und Kleinschreibung möglich:
der blaue/Blaue Brief, die rote/Rote Karte, die erste/Erste Hilfe.

Ableitungen von Namen

Ableitungen von Eigennamen auf -(i)sch schreibt man klein:
die schillerschen Balladen, die platonische Liebe, der ohmsche Widerstand,eine freudsche Fehlleistung.

Bei Verwendung eines Apostrophs schreibt man die Ableitung groß:
das Schiller’sche Werk, die Napoleon’schen Kriege, der Faraday’sche Käfig.

Anreden (Höflichkeitsformen)

„Sie“, „Ihnen“, „Ihr“ schreibt man in der höflichen Anrede immer groß.

Beispiele:

Ich freue mich, dass Ihnen mein Vorschlag gefällt.
Ich erwarte Sie am Mittwoch zu einem Gespräch.
Ich bin sehr überrascht über Ihren letzten Brief.

„du“, „dein“, „dir“, „dich“, „euer“, „euch“ schreibt man in der Regel klein – auch in Widmungen, Fragebögen usw. In Briefen dagegen ist Groß- und Kleinschreibung erlaubt.

Beispiele:

(In einem Antwortbrief:) Für Deinen/deinen Brief danke ich Dir/dir.
Ich erwarte euch am Sonntagvormittag.
Ich treffe dich dann am Montag.

Getrennt- und Zusammenschreibung

Verbindungen mit „wie“, „so“, „zu“

„Wie“, „so“, „zu“ und das folgende Umstandswort/Adverb oder Eigenschaftswort/Adjektiv werden getrennt geschrieben.

Beispiele:

wie viel, wie sehr, so oft, genauso lange, ebenso gut,
umso mehr, zu wenig, allzu weit, viel zu teuer

Ausnahmen:

„sobald“, „soviel“, „sooft“ … werden am Anfang eines Nebensatzes als Bindewörter/Konjunktionen zusammengeschrieben: sobald ich etwas höre, ...; soweit ich das beurteilen kann, ...; soviel ich weiß, ...

Kombinationen aus Substantiv + Verb

Wenn Substantive mit Verben kombiniert werden, bleiben sie Substantive und werden daher groß und getrennt vom Verb geschrieben:

Substantiv 
Angst 
Rad 
Probe 

Verb
haben
fahren
hören

Es gibt jedoch Substantive, die ihre Selbstständigkeit verloren haben und nur noch Zusätze zum Verb sind. Solche Kombinationen schreibt man zusammen und klein: eislaufen, kopfstehen, teilhaben, wundernehmen.

In vier Übergangsfällen sind beide Schreibungen zugelassen:
Acht geben/achtgeben, Acht haben/achthaben,Halt machen/haltmachen, Maß halten/maßhalten.

Zusammensetzungen aus Substantiv und Partizip I* muss man zusammenschreiben, wenn die Infinitivform zusammengeschrieben wird:

Beispiele:

teilnehmend (wegen teilnehmen)
irreleitend (wegen irreleiten)

Wird der Infinitiv getrennt geschrieben, darf man getrennt oder zusammenschreiben:

Beispiele:

Not leidend/notleidend (wegen Not leiden)
Erdöl exportierend/erdölexportierend (wegen Erdöl exportieren)
Erfolg versprechend/erfolgversprechend (wegen Erfolg versprechen)
Krebs erregend/krebserregend (wegen Krebs erregen)

*Das Partizip I hat die Endung -end oder -nd: z. B. suchend, laufend, wartend, arbeitend.

Infinitiv + Verb

Der Infinitiv (Grundform) und das folgende Verb werden getrennt geschrieben:

Infinitiv
einkaufen
spazieren

Verb 
gehen 
gehen

Infinitiv 
schreiben

Verb 
lernen

Auch hier gibt es Ausnahmen: Die Zusammenschreibung ist erlaubt, wenn das zweite Verb „bleiben“ oder „lassen“ ist und die Kombination in übertragener Bedeutung gebraucht wird.

Beispiel:

Er ist in der Schule zweimal sitzen geblieben/sitzengeblieben.
(Nicht versetzt worden – übertragene Bedeutung.)

Aber:

Er ist auf dem Stuhl sitzen geblieben.
(Wörtliche Bedeutung.)

Achtung: Das Wort „kennen lernen/kennenlernen“ darf man generell getrennt oder zusammenschreiben.

Die Verbindung Partizip II* und Verb wird genauso geschrieben wie die Verbindung Infinitiv und Verb:

Beispiele:

Sie ist dort stehen geblieben
(Wegen „stehen bleiben“ in wörtlicher Bedeutung.)
Sie hat ihn links liegen gelassen/liegengelassen. 
(Wegen übertragener Bedeutung.)
Wir sind einkaufen gegangen.
(Wegen einkaufen gehen.)

* Das Partizip II hat meist die Vorsilbe „ge-“: geschenkt, getrennt, gearbeitet usw. Wenn das Verb jedoch auf der 2. Silbe betont wird, fällt das „ge-“ weg: z. B. verlieren – verloren.

Verbindungen mit dem Verb „sein“

Verbindungen mit dem Verb „sein“ gelten nicht als Zusammensetzungen. Sie werden immer getrennt geschrieben:

krank sein, zurück sein, zu Ende sein, dabei sein, schnell/langsam sein

Adjektiv + Verb

Bei der Zusammensetzung Adjektiv + Verb gibt es drei Regeln:

Beispiele:

1. Wenn Adjektiv und Verb zusammen eine neue Gesamtbedeutung ergeben, die man nicht aus der Bedeutung der beiden Einzelteile ableiten kann, wird zusammengeschrieben: krankschreiben (= für arbeitsunfähig erklären), kürzertreten (=sich einschränken), spitzbekommen (= merken, durchschauen).

2. Wenn das Adjektiv das Ergebnis der Handlung bezeichnet, kann getrennt und zusammengeschrieben werden: (Zwiebeln) klein schneiden/kleinschneiden
(= durch den Vorgang des Schneidens werden die Zwiebeln klein),
(einen Gegenstand) kaputt machen/kaputtmachen.

3. In allen anderen Fällen wird getrennt geschrieben: schmutzig machen, bewusstlos schlagen, die Möbel grün anstreichen, das Essen war kalt geworden.

Je nach Betonung werden Zusammensetzungen aus Adverb und Verb getrennt oder zusammengeschrieben:

Wenn beide Bestandteile – Adverb und Verb – gleich betont werden, schreibt man getrennt.

Beispiele:

Sie hat frei gesprochen (ohne Manuskript).
Das Haus, das Sie gegenüber sehen …
Die Flecken sind davon gekommen, dass …

Wenn nur das Adverb betont wird, schreibt man zusammen.

Beispiele:

Die Richterin hat ihn freigesprochen. 
Wir werden uns einer starken Opposition gegenübersehen.
Wir sind noch mal davongekommen.

Wenn der erste Bestandteil nicht allein vorkommen kann, schreibt man zusammen.

Beispiele:

abhandenkommen, einhergehen, zunichtemachen, übereinstimmen

Substantivierungen

Substantivierte Verben werden groß- und zusammengeschrieben.  Das Verb wird als Hauptwort/Substantiv gebraucht.
Man kann „das“, „ein“, „dieses“ … davorsetzen.

Beispiele:

Schlange stehen: das Schlangestehen 
Auto fahren: das Autofahren 
kennen lernen/kennenlernen: das Kennenlernen 
spazieren gehen: das Spazierengehen

Adjektiv + Adjektiv 

Zwei Adjektive werden getrennt geschrieben, wenn das erste Adjektiv gesteigert oder erweitert ist:

Beispiele:

leichter verdaulich, besonders schwer verständlich, bläulich grün, kochend heiß

Zusammenschreibung gilt, wenn 
> das erste Adjektiv nicht erweitert oder gesteigert ist und beide Adjektive gleichrangig* sind:
   blaugrau, nasskalt; 
> der erste Bestandteil die Gesamtbedeutung verstärkt oder abschwächt: 
   bitterböse, stocksauer, superfein. 

Bei einigen Adjektivkombinationen liegt es an der Betonung, ob sie getrennt oder zusammengeschrieben werden: Wird das erste Adjektiv betont, gilt Zusammenschreibung; werden beide betont, schreibt man getrennt. 

Beispiele:

allgemein gültig /allgemeingültig, eng verwandt/engverwandt,
schwer krank/schwerkrank

* Gleichrangige Adjektive beschreiben gleich wichtige Eigenschaften eines Gegenstands („rotbraunes Holz“) – im Gegensatz zu Adjektiven, die einfach nur die Eigenschaft verstärken oder  abschwächen, die im zweiten Adjektiv genannt wird („superwütend“).

Ziffer – Wort

Zwischen Ziffer und Wort steht ein Bindestrich.

Beispiele:

3-malig, 20-jährig, 100-prozentig, 4-zeilig

Ziffer und Nachsilbe werden zusammengeschrieben.

Beispiele:

Ausnahme:

10tel-Liter, 1.000stel-Sekunde

3fach/3-fach, 90er Jahre/90er-Jahre

Zusammengesetzte Fremdwörter 

Zusammengesetzte Fremdwörter aus dem Englischen/Amerikanischen werden in der Regel zusammengeschrieben. Wenn die Zusammensetzung aus Substantiven besteht, kann ein Bindestrich gesetzt werden, um die Lesbarkeit zu verbessern. 

Beispiele:

Sciencefiction/Science-Fiction, Mountainbike/Mountain-Bike

Ist der erste Bestandteil ein Adjektiv, kann je nach Betonung getrennt oder zusammengeschrieben werden: Zusammenschreibung gilt, wenn nur der erste Bestandteil betont wird; wenn beide betont werden, schreibt man getrennt:

Beispiele:

Hotspot/Hot Spot, Bigband/Big Band

Bruchzahl + Substantiv 

Die Bruchzahl kann von der Maßeinheit getrennt geschrieben werden oder mit ihr zusammen. Beide Schreibungen sind richtig.

Beispiele:

ein viertel Pfund oder ein Viertelpfund 
zwei hundertstel Sekunden oder zwei Hundertstelsekunden

Fügungen 

Feste Fügungen kann man getrennt oder zusammenschreiben. Die Zusammenschreibung ist die bevorzugte Schreibweise. 

Beispiele:

auf Grund oder aufgrund 
in Frage kommen oder infrage kommen 
mit Hilfe oder mithilfe 
zu Rate ziehen oder zurate ziehen 
zu Gunsten von oder zugunsten von

Worttrennung

Ein „ck“ wird nicht getrennt

Ein „ck“ wird nicht getrennt, sondern das „ck“ kommt in die nächste Zeile. Gleiches gilt auch für „ch“ und „sch“.

Beispiele:

Zu-cker, Ti-cket, Glo-cke, ba-cken, Schne-cke, ver-ste-cken,
Blo-cka-de, ab-schi-cken, la-chen, Ta-sche

„st“ wird getrennt

Beispiele:

Wüs-te, Os-ten, Sys-tem, Lis-te, Sta-tis-tik, kurz-fris-tig, Fes-tig-keit

Einen einzelnen Vokalbuchstaben am Wortanfang und -ende darf man nicht abtrennen.

Beispiele:

Abend, Idee, egal, Etage, oder, Trophäe

Sprechsilbentrennung 

Viele Wörter dürfen jetzt nach ihren Sprechsilben getrennt werden. Diese Regelung betrifft deutsche Wörter und Fremdwörter.

Beispiele:

wa-rum (aber auch noch war-um), Hek-tar (aber auch noch Hekt-ar),
In-te-res-se
(aber auch noch In-ter-es-se)

Trennung bei Fremdwörtern 

Bei manchen Fremdwörtern musste man bisher bei Trennungen beide Konsonanten in die nächste Zeile nehmen: Di-plom. Jetzt ist auch die Variante Dip-lom erlaubt – man darf folgende Konsonantengruppen also trennen, aber auch ungetrennt lassen: 

a) bl, cl, fl, gl, kl, phl, pl

Beispiele:

Di-plom/Dip-lom, Pu-bli-ka-ti-on/ Pub-li-ka-ti-on

b) br, cr, dr, fr, gr, kr, phr, pr, str, thr, tr, vr

Beispiele:

In-dus-trie /In-dust-rie, Sa-kra-ment/Sak-ra-ment

c) gn, kn

Beispiele:

Ma-gnet/Mag-net, Ma-gno-lie/Mag-no-lie

Zeichensetzung

Direkte Rede 

Wenn die direkte Rede mit Ausrufezeichen oder Fragezeichen endet und dann der Sprecher angegeben wird, folgen aufeinander drei Satzzeichen: !“, oder ?“,

Beispiele:

„Wie geht es dir?“, fragte sie ihn. 
„Mir geht es gut!“, antwortete er ihr.

Teilsätze

Zwischen Teilsätzen braucht kein Komma zu stehen, wenn sie verbunden sind mit: „und“, „oder“, „beziehungsweise“, „sowie“, „entweder … oder“, „weder … noch“ 

Man darf jedoch das Komma setzen, wenn der Satz dadurch übersichtlicher wird.

Beispiele:

Die Schauspieler verneigten sich und die Zuschauer klatschten.
(Kein Komma vor „und“.) 
Entweder wir spielen ein Spiel oder du gehst jetzt nach Hause.
(Kein Komma vor „oder“.)

Infinitivsätze 

Vor und nach Infinitivsätzen braucht kein Komma zu stehen. Man kann es jedoch setzen, wenn der Satz sonst unübersichtlich wird oder wenn Missverständnisse entstehen könnten.

Beispiele:

Frau Meier hatte mich eingeladen(,) sie zu besuchen.
Es war gar nicht so schwer(,) das Haus zu finden.
Sie saßen im Wohnzimmer(,) um sich zu unterhalten.

Wortgruppen 

Bei den folgenden Wortgruppen kann ein Komma gesetzt werden: 

„angenommen(,) dass …“, „geschweige(,) dass …“, „geschweige denn(,) dass …“, „gleichviel(,) ob …“, „je nachdem(,) ob …“, „vorausgesetzt(,) dass …“ 

Beispiele:

Wir fahren morgen nach München, vorausgesetzt(,) dass das Wetter schön ist. 
Ich werde mir vielleicht einen neuen Pullover kaufen, je nachdem(,) ob ich günstige Angebote finde.

Strategien zur erfolgreichen Vermeidung 

1. Mache eine Erweiterungsprobe! 

Wie lässt sich ein Wort erweitern bzw. verlängern? Welche Schreibungen treten in dem erweiterten Wort auf? 

Anwendungsbereiche: 
Getrennt- und Zusammenschreibung, Laut-Buchstaben-Zuordnungen 

2. Mache eine Ersatzprobe! 

Durch welches andere Wort lässt sich ein bestimmtes Wort ersetzen? 

Anwendungsbereiche: 
das/dass, Großschreibung von Substantivierungen 

3. Mache eine Hörprobe! 

Wie hört sich ein Wort bei langsamem Sprechen an? 

Anwendungsbereiche: 
Laut-Buchstaben-Zuordnungen, Wortzusammensetzungen, Schreibung mit Bindestrich, Worttrennung am Zeilenende 

4. Mache eine Schreibprobe! 

Wie sieht die Schreibung ähnlich klingender Wörter aus? 

Anwendungsbereiche: 
Laut-Buchstaben-Zuordnungen, Ermittlung der richtigen Schreibweise durch Vergleich mit ähnlich geschriebenen Wörtern

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